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Beteiligung an der Bibelarbeit

Einer der Wege, auf denen die Vollversammlung das Thema "In deiner Gnade, Gott, verwandle die Welt" untersucht hat, ist die Bibelarbeit. Das Nachdenken über die für die Bibelarbeit auf der Vollversammlung ausgewählten Bibelstellen war eine bedeutsame Möglichkeit, sich auf die Vollversammlung vorzubereiten und sie zu begleiten.

  1. Wie verhalten sich diese Texte zu unserer eigenen - örtlichen und globalen - Lebenserfahrung?
  2. Inwieweit prägen diese Texte unseren persönlichen Glauben und den der Kirche oder Tradition, der wir angehören? Inwieweit fordern sie ihn heraus?
  3. Was sagen diese Texte über das Vollversammlungsthema "In deiner Gnade, Gott, verwandle die Welt" und darüber, was wir gemeinsam tun sollten?

Die Bibelstellen und die drei vorgeschlagenen Fragen wurden im Vorfeld der Vollversammlung verwendet:

  • für die persönliche Meditation und Reflexion
  • für die Bibelarbeit in Gruppen in der Gemeinde oder zu Hause
  • für die Predigt in Gemeinden und bei nationalen Veranstaltungen
  • bei Andachten/Gottesdiensten im Rahmen ökumenischer Tagungen

Choir practice in a Pentecostal church in Haiti
Choir practice in a
 Pentecostal church, Haiti

Die Bibelstudien der Vollversammlung
(see summaries below)

Hand in Hand - damit uns Tage der Gnade zuteil werden
Lukas 4, 16-30; Jesaja 61, 1-4

 

Prof. Milton Schwantes und Prof. Elaine Neuenfeldt

Brasilien 

Ein neuer Himmel und eine neue Erde

Jesaja 65, 17-27; Offenbarung 21, 1-8 

Pfr. Dr.

Lopeti Taufa 

Pazifik

Gott sieht die Person nicht an

Jona 4, 1-11; Apostelgeschichte 10, 9-35

Pfr. Dr.

Susan Durber

England

Die Welt der Unberührbaren in Indien

Philipper 2, 1-11; Markus 10, 32-45

Bischof V. Devasahayam

Indien

Lass dir an meiner Gnade genügen

2. Korinther 12, 6-10; Hesekiel 36, 26-27

Prof. Isabel Apawo Phiri

Südafrika

Wasser und der Brunnen des ewigen Lebens

Johannes 4, 1-42; Hesekiel 47, 1-12

Erzpriester

Sergei Hackel (d.) 

England 

Ich hoffe auf sein Wort

Psalm 130; 2. Korinther 3, 18

 

Vater 

Meloyan

Vaghinag

Libanon

Auf dass die Gnade reichlich sei

Abschließende Gedanken aus Lateinamerika

Pfr. Israel Batista

Kuba

Hand in Hand - damit uns Tage der Gnade zuteil werden

Lukas 4, 16-31; Jesaja 61, 1-4

Die Verkündigung des "Gnadenjahres des Herrn" ist Gottes Antwort auf das Gebet, das im Thema der Vollversammlung enthalten ist. Lukas 4 ist Jesu Manifest (oder das Manifest des Geistes), in dem er die Prioritäten für seinen Dienst und für die Mission der Kirche bestimmt, und hat vor allem in Lateinamerika Widerhall gefunden. Jesu Predigt verbindet die Pneumatologie mit verwandelnder Gerechtigkeit, mit der guten Nachricht für die Armen, mit Heilung und Befreiung. Jesus predigt, dass Jesaja 61 von jetzt an, zu jeder Zeit, für alle Zeiten und für alle Menschen gilt. Letzteres führte zu einem größeren Konflikt zwischen Jesus und dem Volk, vor allem mit den führenden Persönlichkeiten jener Zeit, und wirft bereits die Schatten des Kreuzes voraus.

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"Ein neuer Himmel und eine neue Erde"

Jesaja 65, 17-27; Offenbarung 21, 1-8

Gottes schöpferische und verwandelnde Kraft macht jetzt und künftig alle Dinge neu. Jesaja 65 legt das Schwergewicht auf Gerechtigkeit, Frieden und Leben in seiner ganzen Fülle als realistische, mittelfristige Hoffnung, die auch im sozio-ökonomischen und politischen Leben zum Ausdruck kommt, weist aber darüber hinaus in eine Wirklichkeit jenseits des geschichtlichen Horizonts. Offenbarung 21 erweitert die Hoffnung auf eine künftige vollkommene Gemeinschaft mit Gott, auf die Überwindung sogar des Todes, ohne jedoch zu vergessen, Gottes freie Gnadengabe mit der ethischen Forderung nach Veränderung des persönlichen Lebens zu verbinden.

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Gott sieht die Person nicht an

Jona 4, 1-11; Apostelgeschichte 10, 9-35

Das Buch Jona berichtet über die Verwandlung eines "fremden Volkes" (in der Nähe des heutigen Bagdad) und auch über die Wandelbarkeit Gottes, dessen Gnade all unsere Vernunft übersteigt, vor allem aber das Verständnis von Jona selbst und auch das des "Volkes Gottes". Deshalb fordert dieser Text uns auf, uns Menschen anderer Kulturen und Religionen zuzuwenden. Jona findet ein Echo in Apostelgeschichte 10: die Verwandlung des Petrus verändert nicht nur seine Einstellung, sondern macht ihn auch zum Werkzeug, das die Mission der Kirche verändert. Beide Texte zeigen, wie durch Begegnungen mit anderen Menschen und mit Gott die Grundfesten unseres Glaubens ins Wanken geraten können.

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Die Welt der Unberührbaren in Indien

Philipper 2, 1-11; Markus 10, 32-45

Der Hymnus in Philipper 2 feiert die Menschwerdung als Christi kenosis (oder Selbstentäußerung) und seine Identifikation mit der leidenden Menschheit, mit den Geringen und Gedemütigten. Die Botschaft von Kreuz und Auferstehung ist das Herzstück der Botschaft des Neuen Testaments von Gottes Gnade und zugleich das Herzstück der Verwandlung, die auch die Veränderung traditioneller Vorstellungen über Gott und Gottes Botschafter einschließt. Philipper 2 ruft die Jünger zugleich auf, ihr Leben und den Umgang miteinander in der Gemeinschaft der Kirche zu ändern (Vers 5: "Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht"). Andere Konsequenzen aus Christi Selbstentäußerung finden sich in der Parallelstelle im Markusevangelium, die eine radikale Kritik an dem Umgang der politischen Autoritäten mit der Macht enthält und die Kirche auffordert, nach einer Alternative für den Umgang mit der Macht als ihr Erkennungszeichen zu suchen (Vers 43: "So ist es unter euch nicht.").

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"Lass dir an meiner Gnade genügen"

2. Korinther 12, 6-10; Hesekiel 36, 26-27

Es lag uns daran, einen der wichtigsten paulinischen Texte über die Gnade einzufügen, ohne jedoch in die zwischen den Konfessionen geführte Debatte über "Gnade und Recht" eingreifen zu wollen. 2. Korinther 12 verbindet die Erfahrung der göttlichen Gnade und Bevollmächtigung mit der menschlichen Schwachheit, die als Verfolgung (oder Martyrium) und als Krankheit verstanden werden kann. Gnade hebt das Leiden nicht auf, sondern verwandelt es. Der Text ist auch für die Verbindung des Themas der Vollversammlung mit der Dekade zur Überwindung von Gewalt von ausschlaggebender Bedeutung, deren Schwerpunkt der Einsatz, der Missbrauch und der falsche Umgang mit der Macht ist. Die Botschaft des zweiten Korintherbriefes kann als Erfüllung der Verheißung des Geistes Gottes verstanden werden, der in Hesekiel 37 angekündigt wird, wobei besonderes Gewicht auf die teure Gnade gelegt wird. Im lateinamerikanischen Kontext ist der 2. Korintherbrief ein starkes Gegengewicht gegen die Wohlstandstheologie.

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Wasser und der Brunnen des ewigen Lebens

Johannes 4, 1-42; Hesekiel 47, 1-12

Aus dem Dialog zwischen Jesus und der Samariterin erschließen sich neue Einsichten, wenn dieser Text im Zusammenhang mit dem Vollversammlungsthema gelesen wird. Jesus kündigt Gottes Gnadengabe an und verkörpert sie selbst durch seine Haltung und den Dialog mit der Frau. Damit verändert er ihr Leben, aber auch das Leben der Gemeinschaft in jener Stadt in Samaria. Er provoziert damit aber auch seine Jünger. Jesu Botschaft enthält auch ein anderes Verständnis der Anbetung Gottes. Hesekiels wunderbare Vision des Wassers, das aus Gottes Tempel fließt, weist Ähnlichkeiten zu Johannes 4 auf. Das Wasser hat verwandelnde und heilende Kraft; es bringt Leben in seiner ganzen Fülle.

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"Ich hoffe auf sein Wort"

Psalm 130; 2. Korinther 3, 18

Der 130. Psalm trägt herkömmlich den Namen de profundis. Er ist ein Gebet der Verzweiflung und der Hoffnung inmitten extremen sozialen, wirtschaftlichen oder persönlichen Leidens und des Vertrauens auf Gottes Vergebung und Gnade. Er stellt eine Parallele zum Vollversammlungsthema dar und wirft Fragen nach unserem Gottesverständnis, nach dem, was wir von Gott erwarten, und nach dem Zusammenhang mit unserem eigenen Engagement auf. 2. Korinther 3, 18 ist ein klassischer Text über Verwandlung, oder, genauer gesagt, über Gestaltveränderung (metamorphosis) und kann als herausfordernde Antwort auf das Psalmgebet verstanden werden. Die Freiheit, die der Geist verleiht und die ein Zeichen der Gemeinschaft mit Gott ist, verwandelt immerwährend das Leben von Menschen und lässt sie zur Vollendung hin wachsen.

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Auf dass die Gnade reichlich sei