In deiner Gnade, Gott, lass' Jugend die Welt verwandeln! 9. Vollversammlung soll die "jüngste in der Geschichte des ÖRK" werden

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"Die ökumenische Bewegung hat ihre Wurzeln im Engagement junger Menschen, in ihren Perspektiven und Visionen. Darum bitten wir Sie und Euch: Testet aus, wie tragfähig dieser Grund ist, und traut uns zu, Verantwortung zu übernehmen! Wir wollen die Welt verändern - und wir können es auch," appelliert die 23-jährige Iselin Jorgensen an die Mitglieder des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Die Norwegerin gehört zu einer Gruppe von 30 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus aller Welt, die während eines Plenums zur neunten ÖRK-Vollversammlung auf die Bereitschaft junger Menschen aufmerksam machten, ihren Beitrag zur ökumenischen Bewegung und besonders zur kommenden Vollversammlung zu leisten, die im Februar 2006 in Porto Alegre (Brasilien) stattfindet. Mit einer Variation über das Thema der Vollversammlung betonten sie die entscheidende Rolle junger Menschen: "In deiner Gnade, Gott, lass' Jugend die Welt verwandeln!"

Sie unterstrichen damit ein Anliegen, das ÖRK-Generalsekretär Pfr. Dr. Samuel Kobia bereits gestern deutlich gemacht hatte, als er die Mitglieder des Zentralausschusses aufforderte, Jugend zum Hauptkriterium für die Auswahl von Delegierten für die Vollversammlung zu machen: "Diese Vollversammlung wird die jüngste in der Geschichte des ÖRK werden", sagte er während einer Pressekonferenz. Ein Jugendcamp als Teil der Vollversammlung und eine Veranstaltung für Jugendliche, die der Vollversammlung vorausgeht, sind zwei Beispiele für die Integration junger Menschen.

Der ÖRK-Zentralausschuss bestimmt 15 Prozent der mehr als 700 Delegierten aus den 347 ÖRK-Mitgliedskirchen. Dabei wird weiterhin das Verhältnis von Regionen und Konfessionen, sowie das der weiblichen und männlichen Delegierten berücksichtigt. Zusätzlich liegt es in der Verantwortung des Zentralauschusses, ein mögliches Ungleichgewicht bei der Teilnahme von Jugendlichen, Frauen, Indigenen Völkern oder Behinderten auszugleichen.

"In deiner Gnade, Gott, verwandle die Welt" ist das Thema der Vollversammlung, die in einem Jahr in Porto Alegre eröffnet wird. Zugleich ein Gebet und ein Hoffnungszeichen, unterstreicht dieses Motto die Vision des ökumenischen Rates, Leben in Würde und Gerechtigkeit für alle Menschen zu ermöglichen. In Gebeten, Gottesdiensten und Bibelarbeit, der spirituellen Basis der Versammlung, werden die unterschiedlichen Facetten des Themas reflektiert: Verwandlung von Kirche und Welt, Gesellschaft und Zeugnis.

Der Vollversammlung kommt dabei für die Ausrichtung der ökumenischen Bewegung eine Schlüsselrolle zu. Angesichts tiefgreifender Veränderungen der religiösen, politischen und sozialen Landschaft biete die Vollversammlung "eine einzigartige Gelegenheit, Position zu beziehen und den Kurs der ökumenischen Bewegung festzulegen", so Generalsekretär Kobia gestern in seinem Bericht vor den Delegierten des Zentralausschusses.

In den thematischen Plenarsitzungen werden Themen wie wirtschaftliche Gerechtigkeit, christliche Identität und Pluralismus, Einheit der Kirche oder Überwindung von Gewalt diskutiert. Ökumenische Konversationen und die Arbeit in Ausschüssen ergänzen die inhaltliche Arbeit im Plenum. Gemeinsame Zusammenkünfte, die den portugiesischen Namen "Mutirao" tragen, ermöglichen Austausch zwischen Gästen und Delegierten und bieten Raum für Workshops und Ausstellungen, kulturelle Veranstaltungen und Feiern. Diese Vollversammlung ist zudem die erste, in der das Konsensverfahren zur Entscheidungsfindung zur Anwendung kommt.

Über 700 kirchliche Delegierte aus den 347 Mitgliedskirchen sowie rund 200 Vertreter von Organisationen und Institutionen bilden das höchste Leitungsgremium des ÖRK, das alle sieben Jahre zusammentritt. Zusätzlich werden etwa 1500 Gäste und Beobachter erwartet. [443 Wörter]

Die neue Webseite zur Vollversammlung finden Sie unter

www.wcc-assembly.info

Weitere Informationen zur Tagung des Zentralausschusses finden Sie unter

www.oikoumene.org > Central Committee > Deu

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Hintergrundinformationen

Die Vollversammlung ist das oberste Leitungsgremium des Ökumenischen Rates der Kirchen und tritt alle sieben Jahre zusammen. Mehr als siebenhundert Delegierte aus den 347 ÖRK-Mitgliedskirchen in einhundert Ländern und Vertreter von mehr als 200 Räten, Organisationen und Institutionen treffen sich zu gemeinsamem Gebet und Dialog. Sie überarbeiten die Programme des Rates und fällen inhaltliche, rechtliche und finanzielle Entscheidungen, setzen Schwerpunkte für die nächste Arbeitsperiode und wählen das Präsidium sowie den Zentralausschuss, der zwischen den Vollversammlungen etwa alle achtzehn Monate zusammentritt. Zusätzlich zu den Delegierten werden rund 1500 Gäste und Beobachter erwartet. Gastgeber der Versammlung im kommenden Jahr in Brasilien ist der Brasilianische Rat der Kirchen (CONIC). Als Veranstaltungsort dient die Pontificial Catholic University(PUC) in Porto Alegre, der Hauptstadt des brasilianischen Staates Rio Grande do Sul.

Nach den Vollversammlungen in Amsterdam (1948), Evanston (1954), Neu Delhi (1961), Uppsala (1968), Nairobi (1975), Vancouver (1983), Canberra (1991) und Harare (1998) ist dies die erste ÖRK-Vollversammlung, die in Lateinamerika stattfindet. [155 Wörter]