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Ein Mosaik von Glaubensgemeinschaften

Mitgliedskirchen des Nationalen Kirchenrates von Brasilien

Gastgeber der Vollversammlung war der Nationale Kirchenrat von Brasilien (CONIC), dessen Mitgliedskirchen nachstehend aufgeführt sind:

  • Römisch-katholische Kirche
  • Syrisch-katholische orthodoxe Kirche in Brasilien
  • Christliche Reformierte Kirche von Brasilien (ÖRK-Mitgliedskirche)
  • Bischöflich-Anglikanische Kirche von Brasilien (ÖRK-Mitgliedskirche)
  • Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (ÖRK-Mitgliedskirche)
  • Methodistische Kirche von Brasilien (ÖRK-Mitgliedskirche)
  • Vereinigte Presbyterianische Kirche von Brasilien (angeschlossene Mitgliedskirche des ÖRK)

Genauere Angaben auf Anfrage

Mehr über Religion in Brasilien

Nahezu alle größeren Weltreligionen und religiösen Organisationen sind in Brasilien vertreten. Laut Angaben der Volkszählung von 2000 bekennen sich etwa 74 % der Bevölkerung zur Römisch-katholischen Kirche, allerdings besucht nur ein geringer Prozentsatz regelmäßig die Messe. Etwa 15 Prozent der Bevölkerung bezeichnen sich als Protestanten, davon gehören 85 % zu Pfingstkirchen oder Evangelikalen. Die evangelikalen Kirchen sind schnell gewachsen und stellen eine Herausforderung für die traditionell vorherrschende katholische Kirche dar. Zu den größten Denominationen gehören die "Assembly of God"(Versammlung Gottes) und die Universale Kirche des Reiches Gottes. Lutheraner und Baptisten stellen den größten Anteil der verbleibenden Protestanten und finden sich vor allem im Süden des Landes, wo sich im 19. und zu Anfang des 20. Jahrhunderts die Mehrheit der deutschen und nordeuropäischen Einwanderer angesiedelt hat.

Die Anhänger der afrikanischen und synkretistischen Religionen, beispielsweise Candomblé, Xango, Macumba und Umbanda, machen etwa vier Prozent der Bevölkerung aus. Candomblé ist die vorherrschende traditionalistische afrikanische Religion, die von Afro-Brasilianern praktiziert wird. Sie konzentriert sich auf die Anbetung afrikanischer Gottheiten, die mit dem Sklavenhandel ins Land gekommen sind. Zu den synkretistischen Formen afrikanischer Religionen, die sich im Lande verbreitet haben, gehören Xango und Macumba, die in unterschiedlichem Maße indigene animistische Glaubensvorstellungen, die katholische Heilige und afrikanische Gottheiten miteinander verbinden und verehren. Die Hauptstadt des Staates Bahia, Salvador, wo die meisten afrikanischen Sklaven in Brasilien ankamen, gilt als Zentrum des Candomblé und anderer traditionalistischer afrikanischer Religionen. Mit der Binnenmigration im 20. Jahrhundert haben sich die afro-brasilianischen Religionen über das ganze Land ausgebreitet.

In Brasilien gibt es ungefähr 500.000 Muslime. Sunitischer und schiitischer Islam wird überwiegend von Einwanderern aus arabischen Ländern, beispielsweise aus Syrien, dem Libanon und Ägypten, praktiziert, die in den letzten 25 Jahren nach Brasilien gekommen sind. Es gibt etwa 55 Moscheen und muslimische religiöse Zentren. In begrenztem Maße ist in der japanisch-brasilianischen Gemeinschaft der Schintoismus verbreitet. Etwa 100.000 Bürger bezeichnen sich als Juden. In Rio de Janeiro leben ungefähr 45.000 und etwa 29.000 in Sao Paulo. In vielen anderen Großstädten gibt es kleinere jüdische Gemeinden.

Quelle: Außenministerium der USA