17.02.06
Brasiliens Staatspräsident würdigt Rolle der Kirchen
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Brasilien versuche unter seiner Führung die Werte und Prinzipien des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) umzusetzen, erklärte der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bei der 9. ÖRK-Vollversammlung am Freitag, 17. Februar, in Porto Alegre.
Der Präsident würdigte den Einsatz der christlichen Kirchen im Kampf gegen Hunger und Armut. In Brasilien spielten die Kirchen eine unverzichtbare Rolle bei der Veränderung der Gesellschaft. Da Silva hob den Beitrag hervor, den der Weltkirchenrat in den siebziger und achtziger Jahren zur Demokratisierung ganz Lateinamerikas und Brasiliens geleistet habe.
Mehr als 8 Millionen Menschen in Brasilien erhalten von seiner Regierung einen Haushaltszuschuss, um ihnen drei Mahlzeiten täglich zu ermöglichen, sagte Lula da Silva. Rund 245.000 Familien ohne Land hätten in seiner bisher dreijährigen Amtszeit ein Grundstück erhalten, erklärte der Staatschef weiter. Mehr als zwei Millionen Brasilianer hätten erstmals Stromanschluss. Dank zusätzlicher Mittel für Stipendien und Mindestquoten für Schwarze und Indianer finde an den Bundesuniversitäten eine "regelrechte Revolution" statt. Die Mobilisierung der Gesellschaft einschließlich der Kirchen habe zu diesen Reformen beigetragen, betonte der Präsident. Es sei einfach, über Demokratie zu reden, aber schwierig sie umzusetzen, sagte er in Anspielung auf innenpolitische Debatten der letzten Jahre.
Da Silva ging auch auf Demonstrationen vor dem Universitätsgelände ein, auf dem die ÖRK-Vollversammlung stattfindet. Nach Jahrzehnten der Militärdiktatur sei es eine gute Entwicklung, dass die Menschen ihre Stimmen erheben könnten. "Ob sie für die Regierung oder gegen die Regierung demonstrieren - es ist schön zu hören, dass sie überhaupt demonstrieren können."
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